Ausstellung vom 01. Juli bis 16. Juli 2017

Austellung - David Bowie - Kunsthalle Schlieren
  • Philipp Schewe
  • Matthis Menneking
  • Urs Lüthi
  • Sonja Cvitkovic/Black Palm
  • Alain Kupper
  • Tobias Kaspar
  • Joseph Beuys

Eröffnung Sa. 1. Juli 2017, 16.00 Uhr

Öffnungszeiten jeweils an den Wochenenden Samstag/Sonntag ab 14.00 Uhr und nach Vereinbarung

Kontakt:
kunsthalle.schlieren@gmx.net

Telefon: 004177 – 4590714

www.kunsthalle-schlieren.ch

Kunsthalle Schlieren ist ein Organ der Arbeitsgemeinschaft Zürcher Bildhauer AZB

David Bowie

Komm lasst uns zur Enthauptung gehen.
Der Künstler Albrecht ist Dürer und malt sich selbst als Jesus in Öl.
Die Mona Lisa der Literatur, der Existenzialist Hamlet von Shakespeare erfunden, stellt sich die
Frage Sein oder Nichts sein.
Mitwursteln oder zu Hause bleiben.

Sind Rückzug und Abkoppelung die Ursachen der Krise des europäischen Geistes?
Ist der Selbstauftrag der einzige Weg durch den Tunnel, der Identitätskrise?
In einer Welt aus den Fugen, stellt sich jeder die Frage:
Gibt es mich wirklich? Wer könnte ich sein? Und wieviel Accounts hab ich auf der Platte?
Oder bin ich nur ein Staubkorn im Universum?

Alles Roger, “David Bowie“ der Titel der zweiten Ausstellung der Kunsthalle Schlieren alias Major Tom fliegt seit 1969 durch das Universum und hat den Kontakt zur Bodenstation immer noch nicht verloren.
Als weltweit gefeierter Kuschelhamlet unter den Dudes, als Black Star ein medialer Himmelskörper läuft die Welt rund – Mutti stolz, Papa stolz – viele Klicks bringen viel Holz. Das digitalisierte Selbst schafft Kontrolle und Distanz. Der fluide Hybrid kennt keine Grenzen kein
Geschlecht. Nach dem deichkindschen Dreisatz: Klick dich hoch.

Die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle Schlieren handelt von dem Phänomen POP, Kunst und Musik, Strategien der Selbstdarstellung… und greift exemplarisch künstlerische Positionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert auf, deren Vorgehensweisen prägend für folgende Künstlergenerationen sind und sein könnten.

Die Revolution sind wir

Joseph Beuys (Düsseldorf) – gibt uns mit seinem posthumen Fan-schal einer Revolution die Möglichkeit zum Handeln zurück. Nicht nur tragen sondern auch meinen!
Er inszeniert sich für ein Wirtschaftsmagazin als Hochglanzstarschnitt. Das Ganze nie ohne kupfernen Spazierstock für uns in dreifacher Ausführung, als Gehhilfe für den neuen Seins Zustand
.
We will be our mirror

Urs Lüthi (München, Schweiz) – der Bildperformer begegnet uns in seinen Fotosequenzen aus den 70iger Jahren als weiblich androgyner Dandy. Mit Humor und Emotionalität bricht er mit eingefahrenen Rollenzuweisungen. Fotografie als Medium der Gesellschaftsreflektion und die Chance der befreiten Selbstsetzung. Er untersucht bereits in seinen frühen Arbeiten unseren allgegenwärtigen Selfiealltag – als narzisstisches Selbsthäutungsprogramm …

Ab heute feiern wir uns selbst im Bild ohne Ton.

Matthis Menneking (Hamburg) – decodiert in dirty Filmaufnahmen die Punk-und Skinheadszene. Er vertauscht die Ebenen, die Konzertbesucher werden in ihrer fanlastigen Hingabe selbst zum Betrachter ihres eigenen Hedonismus.

Wir warten auf den Mann mit dem Leichenwagen

Philipp Schewe (Hamburg) arbeitet seit Jahren an seiner Selbstvervielfältigung und bannt die Flut von digitalen Selbstvergewisserungen und Weltbildern auf riesige Lkw-planen.

Wir Schneemänner tragen weiße Jeans.

Tobias Kaspar (Riga, Schweiz) – lüftet die Decke. Die Spurensicherung enttarnt die visuellen Codes des „IT“ Seins. Auf ihren Kern reduziert, erscheinen sie uns wie rätselhafte Essenzen des Jetzt.

Less than zero

A. C. Kupper (Zürich) – Mit seinem erlebten Wissen über die Kulturpraktiken, die sich unter dem Begriff Underground subsumieren, verarbeitet er in seinen inszenierten Fotografien ein kollektives Bildbewusstsein. Als erstarrte gut gekleidete Ikonen schauen uns seine Protagonisten an und verkünden doch ein wildes ungezügeltes Leben.
Das Fashion Victim als Höllen Engel.

Wir geben euch was ihr braucht
und du bist was du kaufst
Die kuratorische Plattform Black Palm von Sonja Cvitkovic in Berlin gegründet, vertreibt D.I.Y. Merchandising Produkte wie Aschenbecher,Kalender, Jacken oder Poster, die in ihrer perfekt inszenierten Halbfertigkeit den Waren Fetischismus entlarven.
Beworben wird eine Welt in der Judith Butler Innenministerin wäre, eine Psychologin das Kriegs Ministerium leitet und natürlich ein Martin Margiela Modedesigner das Sozialministerium inne hat.
Künstlerinnen: Mariechen Danz, Hanna Schwarz, Michaela Meise, Black Palm, Michele di Menna, Henning Bohl, Franceska Lacatena, Sophie Reinhold, Kerstin Cmelka und Etienne Descloux

Und wo stehst du Kollege? (Jörg Immendorf)

Here, am I nowhere now
No plan ( David Bowie)