Musik: Augustin Rincón
Costa Vece, Rosemarie Trockel, Michael Conrads, General Idea, Denise Burkhard,
Dirk Meinzer, Isabelle Krieg, Louis Wain, Katharina Steffen/Sigmar Polke,
Mark Leckey, Sammlung Dahlmann, Slavs and Tatars, Beatrice Lozza
Kuratiert von Peter Lynen und Ingrid Scherr
– VOODOO –
Voodoo ist eine Religion, die durch bestimmte Rituale eine Verbindung zwischen den Menschen und der Geisterwelt herstellt.
Eine dieser Praktiken ist der Tanz bis zur Besinnungslosigkeit. Durch diesen Tanz soll das menschliche eigene Ich abgeschüttelt werden und so der Geist die Möglichkeit erhalten in den menschlichen Körper zu fahren. Dementsprechend heisst die Wortfamilie Voodoo, Vodun, Vaudou auf der westafrikanischen Sprache Fon auch Geist oder Gott. In diesem Zwischenzustand zwischen Mensch und Geist ist die Mambo, der Houngan bzw. der schwarze Magie praktizierende Bocore in einer Art spirituellen epileptischen Anfall, in dem sie vorübergehend die Kontrolle über ihren Körper und ihr Bewusstsein verlieren.
Menschen die von den Geistern während der Trancezeremonie kurzzeitig eingenommen wurden, werden im Voodoo hoch geehrt und von Hilfesuchenden während der Trance befragt.
Voodoo ist eine synkretische Religion, was bedeutet das Voodoo mit allen anderen religiösen Vorstellungen wie etwa den grossen Weltreligionen aber auch New Age, Esoterik und traditionellen Mythen zu etwas “Neuen“ vermischt werden kann.
So sind Voodooisten eine bunte Mischung mehr oder weniger erleuchteter Frauen und Männern.
Hexen und Hexer, die von der Gemeinschaft ausgegrenzt und an den Pranger gestellt werden können.
Dieser Mythologie-mix ist zum Teil ein Geheimwissen, das nur von eingeweihten Schamanen, speziell ausgebildeten Revolutionären und anderen Heilsbringern praktiziert werden kann.
War etwa Joseph Beuys mit seinen Ritualen und Performances als bekennender Anthroposoph ebenso ein Heimlifei Voodooist?
Oder sind wir nicht alle ein bisschen Voodoo, ah bisserl gaga das Gegenteil vom Spießer +,
für den die stinkende Katzenscheisse auf der japanischen Kieseloase die einzige unverrückbare Katastrophe bzw. Realität darstellt.
Voodoo schon allein das Wort trägt den Zauber alles nicht materialistischen, sphärischen, nicht vordergründig wahrnehmbaren in sich.
Extase, Voodoo und deren Psi-Phänomene können also auch anarchistische Wunder sein, ein lebensbejahender Aufschrei gegen eine materialistische durchgetacktete und aufgepumpt kriegerische Welt.
Und die Ausstellung “Voodoo“ ist falls nötig, auch ganz, ganz böse, aber natürlich nur im plastisch künstlerischen Sinn.
Ihre Kunsthalle Schlieren
Öffnungszeiten:
1.7.-21.7.2024, jeweils an den Wochenenden, Sa+So, 14-18Uhr
ab 21.7.2024, nach Vereinbarung
mail: kunsthalle.schlieren@gmx.net
Die Kunsthalle Schlieren ist ein Organ der Arbeitsgemeinschaft Zürcher Bildhauer*innen
Bildnachweis: Kunsthalle Schlieren